Technisches Hilfswerk feiert seinen 75. Geburtstag

(Bild: THW)Bonn (lse) – Am kommenden Freitag (22. August 2025) feiert das Technische Hilfswerk (THW) sein 75-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung am 22. August 1950 durch Otto Lummitzsch hat sich die Bundesanstalt THW von einem „zivilen Ordnungsdienst“ zu einer technisch-logistischen Einsatzorganisation entwickelt, die heute sowohl in Deutschland als auch international tätig ist.

Ehrenamt als Basis

Das THW erfüllt den gesetzlichen Auftrag des Zivilschutzes, getragen wird seine Arbeit jedoch überwiegend von Freiwilligen. Rund 88.000 Ehrenamtliche sowie etwa 2.200 Hauptamtliche bilden die Einsatzstruktur. Damit unterscheidet sich das THW von vielen anderen Organisationen des Bevölkerungsschutzes: staatlich organisiert, aber in der praktischen Arbeit weitgehend ehrenamtlich geprägt.

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Einsätze im Wandel der Zeit

(Bild: THW)In den vergangenen Jahrzehnten hat das THW bei zahlreichen Katastrophen und Großschadenslagen mitgewirkt. Beispiele:
• Sturmflut 1962 in Hamburg: Rettung von Menschen, Deichsicherung, Versorgung der Bevölkerung.
• Hochwasser an Oder und Elbe (1997, 2002, 2013): technische Hilfeleistungen wie Stegebau, Abpumpen von Wassermassen und Stromversorgung.
• Flutkatastrophe im Ahrtal 2021: bisher größter THW-Einsatz mit rund 17.000 Kräften und mehr als 2,7 Millionen Einsatzstunden.
• Internationale Hilfe: Auslandseinsätze in mehr als 140 Staaten, unter anderem nach dem Tsunami 2004 in Südostasien, nach dem Erdbeben in Haiti 2010 und aktuell zur Unterstützung der Ukraine.

Technik und Strukturen

Ein wesentliches Merkmal ist das modulare System des THW. Fachgruppen wie Wasserschaden/Pumpen, Brückenbau oder Elektroversorgung wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Heute stehen zum Beispiel Pumpenanhänger zur Verfügung, die bis zu 25.000 Liter Wasser pro Minute fördern können – Technik, die sowohl im Inland als auch international genutzt wird.

Zivilschutzauftrag

(Bild: THW)Seit seiner Gründung gehört der Zivilschutz zum Kernauftrag. Nach dem Ende des Kalten Krieges verschob sich der Schwerpunkt stärker auf die Unterstützung des Katastrophenschutzes der Bundesländer. Mit dem 2023 angepassten Rahmenkonzept reagierte das THW auf neue Bedrohungslagen. Dazu gehören eine veränderte Ausbildung, erweiterte Führungsfähigkeiten und die Prüfung der Einsatzbereitschaft für unterschiedliche Szenarien.

Jubiläum 2025

Das Jubiläum wird bundesweit sichtbar: In Bonn werden Gebäude, Brücken und öffentliche Flächen blau illuminiert. Ergänzend erscheinen eine Sonderbriefmarke und eine 10-Euro-Sammlermünze. Zudem demonstrieren THW-Fachgruppen ihre Fähigkeiten im Rahmen der Landesverbandsübung FÜLEX 25 auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen.

Ausblick

(Bild: THW)Das THW hat in seiner Geschichte seine Strukturen regelmäßig an neue Anforderungen angepasst – sei es nach Naturkatastrophen, politischen Veränderungen oder sicherheitspolitischen Entwicklungen. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse, internationaler Krisen und veränderter Bedrohungslagen wird es auch künftig notwendig sein, Technik, Ausbildung und Organisation weiterzuentwickeln. Der gesetzliche Auftrag des Zivilschutzes bleibt dabei der zentrale Bezugspunkt.

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