DGAI unterstützt Forderung nach HLW-Unterricht
(Bild: Drazen Zigic/Shutterstock)Berlin (DGAI) – Der 129. Deutsche Ärztetag hat ein starkes Signal für mehr Lebensrettung gesetzt: Mit 186 Ja- und zwei Nein-Stimmen forderte das Ärzteparlament die Kultusministerien der Länder auf, „Wiederbelebung und Erste Hilfe“ verpflichtend in die Lehrpläne der Klassen 7 bis 10 aller Schulformen aufzunehmen.
Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und das von ihr getragene Deutsche Reanimationsregister begrüßen diesen Beschluss und fordern nun die umgehende Umsetzung in die Praxis von Seiten der Kultusministerien.
„Es geht um nicht weniger als Menschenleben“, macht DGAI-Präsident Prof. Dr. Gernot Marx deutlich. „Der Ärztetag hat die Dringlichkeit erkannt: Wenn wir wollen, dass mehr Menschen den plötzlichen Herztod überleben, müssen wir bei den Jüngsten ansetzen. Reanimation gehört in die Schule – nicht irgendwann, sondern jetzt.“
Laut Hochrechnungen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden pro Jahr zirka 140.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Bei etwa der Hälfte können Rettungsdienste oder Notärztinnen und -ärzte Reanimationsmaßnahmen einleiten – am Ende überleben davon nur etwas mehr als zehn Prozent.
DGAI und Deutsches Reanimationsregister fordern daher die Kultusministerkonferenz auf, den Beschluss des Ärztetages zügig umzusetzen und das Thema Reanimation dauerhaft im Schulunterricht zu verankern. Wiederbelebung muss so selbstverständlich werden wie das Einmaleins – und fester Bestandteil schulischer Bildung in Deutschland.
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