112RESCUE setzte Signal für Zukunft von Rettung und Bevölkerungsschutz

(Bild: Messe Dortmund/Wolfgang Helm)Dortmund (lse) – Die 112RESCUE hat sich mit ihrer dritten Auflage als Plattform für Zukunftstechnologien im Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und der Gefahrenabwehr behauptet. Vom 26. bis 28. Juni 2025 verwandelte sich das Gelände der Messe Dortmund (NRW) in ein Zentrum für Innovation, fachlichen Austausch und interdisziplinäre Zusammenarbeit von Einsatzkräften der unterschiedlichsten Fachdienste. Mit über 15.000 Besucherinnen und Besuchern sowie 315 Ausstellenden aus elf Ländern bestätigte die Fachmesse ihren positiven Trend.

Im Fokus der Messe standen gesellschaftlich aktuelle Themen wie Amok- und Bedrohungslagen, Extremwetterereignisse sowie die Digitalisierung im Rettungswesen. So markierte bereits die Eröffnung mit Vorträgen zu realen Einsatzlagen – darunter der Amoklauf in Graz und der Terroranschlag in Solingen – den thematischen Anspruch der Veranstaltung. Fachleute wie Dov Maisel von United Hatzalah und Thomas Gangl vom Österreichischen Roten Kreuz gaben exklusive Einblicke in Krisenreaktionen und operative Taktiken bei Großschadenslagen.

Anzeige

(Bild: Messe Dortmund/Wolfgang Helm)Die Kongressformate innerhalb der Messe unterstrichen den hohen fachlichen Anspruch: Der Fachkongress für Rettungs- und Notfallmedizin bot tiefgreifende Erkenntnisse zur präklinischen Versorgung, während das Symposium „Taktische Lagen im Rettungsdienst“ als größte zivile Veranstaltung ihrer Art im deutschsprachigen Raum konkrete Handlungsstrategien bei komplexen Bedrohungslagen aufzeigte. Workshops zu Atemschutznotfällen und technischer Hilfeleistung erweiterten das praxisnahe Weiterbildungsangebot.

(Bild: Messe Dortmund/Wolfgang Helm)Stark präsentierte sich die 112RESCUE auch auf Ausstellerseite: Von etablierten Unternehmen wie Dräger, Stryker oder Weber Rescue bis hin zu aufstrebenden Start-ups wie Optic Barrier oder Synch zeigten die Beteiligten ihre neuesten Entwicklungen. So beeindruckte das Deutsche Rettungsrobotik-Zentrum mit Live-Demonstrationen autonomer Boden- und Flugroboter. Eine Premiere feierte ein robotischer Hund – ein anschauliches Beispiel dafür, wie weit Technik und Rettung bereits verschmolzen sind.

Einen wichtigen Schwerpunkt bildeten auch Themen der Infrastruktur und Ausstattung: In Halle 6 widmete sich eine eigene Themenwelt der zukunftsorientierten Planung von Feuerwehrhäusern. Diskutiert wurden unter anderem funktionale Raumkonzepte und nachhaltige Bauweisen, begleitet von Meet-and-Greet-Formaten mit Architekturbüros und Feuerwehrexperten.

Auf dem Außengelände konnten Besuchende realitätsnahe Rettungsszenarien erleben. So demonstrierte Weber Rescue in einer eigens konzipierten Crashanlage die Anwendung modernster Rettungstechnik. Deconta thematisierte die Gesundheitsvorsorge von Einsatzkräften mit einem mobilen Dekontaminationssystem, das auf die Krebsgefahr durch kontaminierte Einsatzorte reagiert. Auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat präsentierte sich mit einem mobilen Fahrsimulator zur Schulung von Einsatzfahrten.

Das breit gefächerte Angebot der Messe spiegelte sich auch in der Struktur des Publikums wider. Neben Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und THW waren auch Akteure aus Verwaltung, Industrie, Politik sowie Bildungseinrichtungen vertreten. Die gute Durchmischung trug wesentlich zur hohen Qualität der Fachgespräche bei – ein Umstand, der sich auch in der Besucherbewertung niederschlug: Laut unabhängiger Umfrage bewerteten 91 Prozent der Gäste das Angebot als gut oder besser, 90 Prozent planen bereits den Besuch der nächsten Ausgabe.

(Bild: Messe Dortmund/Wolfgang Helm)Ein Zeichen für gesellschaftliche Weiterentwicklung setzte die neu eingerichtete „Women in Rescue-Corner“. Der Treffpunkt für weibliche Fachkräfte förderte nicht nur Austausch und Vernetzung, sondern verlieh dem Engagement auch ein Gesicht: Mit dem „Women in Rescue-Award“ wurde Tanja Hellmann von der Feuerwehr Dortmund für ihren herausragenden Einsatz ausgezeichnet.

Nicht zuletzt überzeugte die Messe auch auf emotionaler Ebene: Der vom Verband der Feuerwehren NRW organisierte „Blaulichtstrand“ bot Raum für informelles Netzwerken, Gespräche in entspannter Atmosphäre und nicht zuletzt für ein Miteinander jenseits der Einsatztaktik.

Die 112RESCUE hat sich im Veranstaltungskalender der Blaulicht-Community etabliert und ist mehr als eine Fachausstellung. Sie ist ein Ort des Lernens, des Netzwerkens und der Inspiration – und ein Spiegel der Herausforderungen, vor denen Einsatzkräfte heute stehen. Die nächste Ausgabe ist für 2027 geplant.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert